
Ein Traum wird wahr – Auf dem Weg von München nach Montevideo
Ein Traum wird wahr. Der Gedanke, einmal in die Antarktis zu fahren hat mich schon seit Jahren begeistert. Ich hatte mal gelesen, dass man sich die Antarktis nicht vorstellen kann, wenn man noch nicht da war und es nicht beschreiben kann, wenn man da war. Also war ich neugierig darauf, mir ein eigenes Bild zu machen.
Ein Traum wird wahr
Als dann im August 2016 der Hurtigruten Newsletter mit einem suuuper guten Angebot kam (Anreisepaket gratis dazu :-)), haben wir nicht mehr lange überlegen müssen. Die Buchung über die Hotline erfolgte ganz problemlos und der Mitarbeiter war auch super engagiert uns bezüglich der Kabinenwahl bestmöglich zu beraten. Wir wollten eine Kabine mit Sichtbehinderung, vor der aber kein Rettungsboot auf voller Länge hing und die Kabine 717 hat dann das Rennen gemacht (und hat sich wirklich als gute Wahl bewiesen). Danach hieß es dann aber nochmal über ein Jahr warten bis es endlich losging.
Im Oktober 2017 sind wir dann endlich in den Flieger nach Montevideo gestiegen, von München mit Lufthansa über Frankfurt nach Sao Paulo und dann weiter mit LATAM. Insgesamt war es, auch dank der angenehmen Flugzeiten, entspannter als gedacht und wir kamen verhältnismäßig fit vormittags in Montevideo an.
Ankunft in Montevideo
Nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgegeben haben, ging es dann los mit dem Sightseeing. Im Anreisepaket enthalten war eine Stadtrundfahrt am nächsten Morgen, die dann im Hafen endete und somit gleichzeitig der Hafentransfer war. Da wir aber erfahren hatten, dass die Stadtrundfahrt nicht in die Altstadt geht, entschieden wir uns dazu die Innenstadt auf eigene Faust am Nachmittag zu erkunden. Wir hatten zwar im Vorfeld einiges über die Sicherheitslage in den südamerikanischen Ländern recherchiert, nachdem uns die Leute vom Hotel aber gesagt haben das es alles nicht so schlimm sei und Montevideo ja auch eine der sichersten Hauptstädte in Südamerika sein soll, haben wir es dann doch gewagt. Es wurde dann doch etwas abenteuerlich…
Mit dem Bus unterwegs
Vom Shoppingzentrum um die Ecke (wo wir ganz unkompliziert Geld wechseln konnten, mir ist es in Deutschland leider nicht gelungen eine Bank zu finden die mir Geld für die Reise tauscht) ging es dann mit dem Bus Richtung Innenstadt. Ich muss anmerken, dass weder Daniel noch ich Spanisch sprechen und man mit Englisch in Montevideo nicht allzu weit kommt. Somit hielt sich die Möglichkeit andere Fahrgäste nach der richtigen Haltestelle zu fragen in Grenzen – mal ganz abgesehen von der Tatsache das wir bis heute nicht sicher wissen wie die ihren Haltewunsch geäußert haben, da es keine Halteknöpfe wie bei uns in Deutschland gab. Also blieb uns nichts anderes übrig als zu versuchen anhand der Straßenkarte und der Straßennamen ungefähr zu erraten wie weit entfernt wir noch von der Altstadt sind. Als der Bus sich dann immer weiter leerte und wir irgendwann alleine mit dem Busfahrer waren, wurde die Unsicherheit wo wir eigentlich sind dann doch recht groß. Normalerweise wollen die meisten Leuten ja eher in die Innenstadt, sodass der Bus rein theoretisch eigentlich doch immer voller werden sollte.
Die Altstadt
Der Busfahrer konnte kein bisschen Englisch und es ist erstaunlich wie man sich dann doch irgendwie verständigen kann, obwohl keiner die Sprache des anderen versteht. Wir waren zwar noch nicht zu weit gefahren, aber der Busfahrer wurde plötzlich ganz aufgeregt und hat uns dann ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass wir in der Altstadt nur genau zwei Straßen (Calle Perez Castellano und Calle Sarandi) nutzen sollen, die anderen bitte „No!“, weil die nicht sicher sind. Gesagt (oder besser: auf der Karte gezeigt), getan.
Nach einem kurzen Stop am Mercardo del Puerto sind wir dann also durch die Altstadt genau diesen Weg zum Plaza Independencia gegangen und von dort aus die Rambla entlang zurück ins Hotel. Da Sonntag war, war die Altstadt im Gegensatz zum Mercado del Puerto, einer rustikalen Markthalle wo es überall (Grill-)Restaurants gibt, nahezu menschenleer. Ich muss aber sagen, dass mir gerade das gefallen hat, weil wir so in Ruhe die vielen bunten (wenn auch renovierungsbedürftigen) Häuser mit den wunderschönen Balkonen auf uns wirken lassen konnten, die einen ganz besonderen Flair ausstrahlen.
Die beiden Straßen haben sich auch keineswegs unsicher angefühlt, die Nebenstraßen sahen aber in der Tat nicht ganz so vertrauenserweckend aus. Nachdem wir das alte Stadttor passiert hatten, standen wir auf dem Plaza Independencia, der mit dem Salvo-Palast und den umliegenden Gebäuden wirklich sehenswert ist.
Von dort ging es dann weiter zur Rambla, ein ca. 22 km langer Küstenweg der bis in die Vororte von Montevideo führt. Bis zu unserem Hotel waren es nur ca. 6 km und da das Wetter gut war und es noch früh am Nachmittag war, entschieden wir uns zu laufen anstatt ein Taxi zu nehmen, was ich wirklich nur empfehlen kann da man dort super spazieren gehen kann.
- Ein Restaurant in der Altstadt
- Blick auf den “Plaza Independencia” – I
- Das “Teatro Solís” in der Nähe des Unabhängigkeitsplatzes
- Am “Plaza Independencia”
- Die “Rambla República Argentina”
- Eine Straße am “Mercado del Puerto”
Das Delta des Rio de la Plata
Was uns allerdings etwas verwundert hat war, dass das Wasser so braun war und nicht so ein schönes Meerblau wie man es an der Küste erwarten würde. Wie wir von unserer Reiseleiterin am nächsten Tag dann erfahren haben, liegt das daran, dass Montevideo gar nicht am Meer liegt sondern an einer (wenn auch sehr sehr breiten) Flussmündung, genauer gesagt an der Mündung des Rio de la Plata.
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Ich muss gestehen, dass ich das erst richtig geglaubt habe, nachdem ich es auf der Karte nachgeschaut habe, da man weit und breit kein Land auf der anderen Seite erkennen konnte.
- Kunstinstallation in der Altstadt
- Eine Gasse in der Altstadt
- Eindrücke aus den Straßen Montevideos
Die Stadtrundfahrt hat uns dann nochmal andere Ecken von Montevideo gezeigt, sodass wir wirklich einen guten Überblick über die Stadt bekommen haben. Neben dem berühmten Montevideo-Schriftzug haben wir auch einige Fotostops mit Blick auf die Stadt gemacht, am Fußballstadion (wo die erste Fußball WM im Jahr 1930 ausgetragen wurde, nachdem die Mannschaft bei den vorherigen olympischen Spielen beide Male die Goldmedaille gewonnen hatte – und 1930 dann auch Weltmeister wurde) und dem Regierungssitz.
- Das Denkmal “La Carreta”
- Das Parlamentsgebäude in Montevideo: “Palacio Legislativo”
- Ausblick in die Bucht
Endlich geht es an Bord der MS Midnatsol
Um 11 Uhr kamen wir dann mit dem ersten Bus auf dem Schiff an, wo es nach dem Check-in schon auf die Kabine ging. Die Kabine ist zwar klein (und der Schrankplatz minimalistisch – zum Glück haben die Koffer unter das Klappbett gepasst), aber ausreichend. Durch einen Streik bei der Raffinerie verzögerte sich unsere Abfahrt von 14 Uhr auf 18.15 Uhr, aber so konnten wir noch etwas das schöne Wetter genießen und auf Deck in der Sonne entspannen.
- Auf dem Oberdeck der MS Midnatsol
- Beim Auslaufen…
- Blick auf die Hafenanlagen
- Während des Auslaufens…
- Die Schiffsflagge der MS Midnatsol
- Im Panoramasalon der MS Midnatsol
Durch die Verzögerung beim Tanken sind wir dann auch passend zum Sonnenuntergang ausgelaufen, da durfte dann auch das Gläschen Champagner zur Feier des Momentes nicht fehlen (übrigens nicht zu norwegischen Preisen, sondern durchaus moderat). Nun ging es endlich los!
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Dies war der erste Artikel aus unserer Reihe “Abenteuer am Ende der Welt”.
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